Das Leben der Schriftstellerin Ilse Losa erkunden – Melle eröffnet Radweg mit literarisch-biographischen Stationen
Seit 2008 stellt Niedersachsen mit einer Initiative das Leben historischer Frauenpersönlichkeiten im Bundesland vor. Melle ist der Geburtsort der Schriftstellerin Ilse Losa, deren Wirken ab sofort auf dem Fahrrad erkundet werden kann. Strecke und Stationen wurden am 22. September, 14.15 Uhr, eröffnet.
Ilse Losa wurde als Ilse Lieblich 1913 in einer jüdischen Familie in Melle geboren, Ein hitlerkritischer Brief der Zwanzigjährigen wurde 1934 von der Gestapo abgefangen, die die junge Frau vorlud und verhörte. Ilse Lieblich nutzte eine kurzzeitige Chance, Deutschland zu verlassen und folgte ihrem bereits ausgewanderten Bruder nach Portugal. In ihrem Exilland startete sie eine Karriere als Schriftstellerin. Der Roman „Die Welt in der ich lebte “ wurde zu Beginn der 1990er Jahre erstmalig in deutsch veröffentlicht.
Das ereignisreiche Leben und vielseitige Wirken Losas wird nun im Rahmen des neuen frauenORTs auf einer Fahrradstrecke mit sechs Stationen sichtbar gemacht. Nach der Begrüßung durch Mitglieder des Initiativkreises Ilse Losa/Wilde Rose und der stellvertretenden Bürgermeisterin Malina Kruse-Wiegand erfolgte die Einweihung der ersten Station am Jüdischen Friedhof endet.
Das Kulturbüro des Landkreises Osnabrück förderte das Vorhaben mit 2.000 Euro. Die Einweihung wurde mit Beiträgen der Saxophonistin Fanja Raum und den Pantomimen Manfred Pomorin begleitet.