Tiere und Pflanzen
Regenrückhaltebecken als wertvolles Habitat für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt
Regenrückhaltebecken erfüllen in erster Linie eine technische Funktion. Sie sollen größere Wassermengen zwischenspeichern und so Hochwasserspitzen und Überflutungen in Wohngebieten verhindern. Zugleich hat die Natur die Gelegenheit, sich in diesen geschützten Gebieten relativ ungestört zu entwickeln. So entstehen neue wertvolle Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten. Jedoch, sorgt die Natur auch dafür, dass sich dieses Biotop ohne weitere Pflege mit der Zeit verändert und seine besonderen Herausstellungsmerkmale und Lebensbedingungen verliert. Flache Gewässer wachsen nach einigen Jahren zu, verlanden und verbuschen schließlich und sind dann für Amphibien nicht mehr geeignet. Damit die Laichtümpel weiterhin als solche genutzt werden können, müssen sie gepflegt werden. Auch die technische Funktionsfähigkeit als Regenrückhaltebecken bedarf der Pflege. Bislang musste hierzu etwa alle 10 Jahre mit schwerem Baugerät in die Fläche eingegriffen werden, was zwangsläufig zu schweren Schäden am Biotop führte. Die übliche Pflegemethode wäre, die Tümpel mit einem Bagger zu mähen.
Bereits 2020 konnte durch die Zusammenarbeit der Gemeinde Hagen a.T.W., mit dem Landkreis Osnabrück und dem Osnabrücker Verein Weidelandschaften e.V. eine Kooperation gebildet werden, die einen umweltschonenden Erhalt der technischen Funktion als Regenrückhaltebecken und als wertvolles Biotop ermöglicht. Der Verein Weidelandschaften e.V. aus Osnabrück hat das Ziel, der Förderung von Natur- und Tierschutz durch naturschutzkonforme Landnutzung, insbesondere Beweidung sowie die in diesem Zusammenhang stehende ökologische Forschung, Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit.
Von Mai bis November beweiden zwei Schottische Hochlandrinder die Fläche. Die Hochlandrinder stehen im Eigentum eines sog. Cow-Sharing-Projektes, bei dem die Tiere über verschiedene Anteilseigner (i.d.R. Familien aus der Region) betreut werden. Das Projekt wird durch den Verein Weidelandschaften e.V. koordiniert. Die „Bioland“-Zertifizierten Tiere werden als Jungtiere in der Region eingekauft und bis zur Schlachtung im Herbst gepflegt. Dabei ernähren sie sich ausschließlich von dem, was die Fläche hergibt und werden täglich durch ihre Besitzer besucht. Im November werden sie in einer Schlachterei im Ort ohne lange Transportwege zu hochwertigen Lebensmitteln verarbeitet.
Im Jahr 2022 kommen nun erstmals zwei Wasserbüffelkühe (Bubalus arnee) vom Steinhuder Meer hinzu. Die Wasserbüffel stehen im Eigentum des Landkreises Osnabrück und werden mit Unterstützung der Gemeinde Hagen a.T.W. mehrjährig ausschließlich zur Landschaftspflege vom Verein Weidelandschaften e.V. und den Aktiven des Cow-Sharing mitbetreut. Im Winter ziehen die Wasserbüffel in ein Winterquartier, um die im Winterhalbjahr geringere Nahrungsgrundlage und besonders empfindliche Struktur des Biotops zu erhalten.
Warum werden Schottische Hochlandrinder und Wasserbüffel genutzt?
Hochlandrinder gehören zu den ältesten Rinderrassen. Sie sind sehr unempfindlich gegenüber Witterungseinflüssen. Durch ihren gedrungenen Körperbau und ihr geringeres Gesamtgewicht schädigen sie die weiche Böden kaum. Hochlandrinder beweiden Pflanzen, die von anderen Nutztieren eher verschmäht werden. Sie können daher zur Beweidung nährstoffarmer Standorte eingesetzt werden. Auf unebenem bzw. reich strukturiertem Gelände sind sie bei der Pflege dieses Biotops moderner Technik weit überlegen, da die schützenswerten Strukturen für beide Funktionen erhalten bleiben.
Wasserbüffel werden bereits seit Jahrtausenden als Nutztiere domestiziert. Zur Zeit leben etwa 400.000 Wasserbüffel in Europa; in Deutschland sind es ungefähr 1.000. Wasserbüffel fressen Brennnesseln, Disteln, Schilf, Seggen und Binsen, die andere Weidetiere verschmähen. Hierdurch sind sie ein gutes und natürliches Einsatzmittel gegen Verbuschung in der Landschaftspflege. Während sich Hochlandrinder lieber auf festeren Böden und im Uferbereich aufhalten, lieben es Wasserbüffel, sich häufig in vernässten Flächen und Sümpfen aufzuhalten. Gerne weiden die Tiere in den Tümpeln oder liegen einfach im Wasser. Mit dem hiesigen Klima hat der Büffel aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit kein Problem. Hochlandrinder und Wasserbüffel ergänzen sich in ihren Vorlieben daher in diesem Gebiet perfekt.
Sowohl Schottische Hochlandrinder, als auch die Wasserbüffel sind sehr friedfertige Nutztierrassen. Die anderen im Biotop lebenden Tierarten sind durch die Anwesenheit der Rinder und Büffel nicht gefährdet! Im Gegenteil, die Weidetiere tragen dazu bei, dass der Lebensraum der vielfältigen Tier- und Pflanzenarten in diesem Biotop ebenso erhalten bleibt, wie die Funktionalität als Regenrückhaltebecken. Genießen Sie es, die Tiere im Zusammenspiel mit den zahlreichen Tierarten im Biotop zu beobachten.
Haben Sie zufällig schon eines der Rehe entdeckt, die hier im Biotop leben? Machen Sie sich keine Sorge, die Tiere fühlen sich in dem Biotop sehr wohl und sind gut versorgt. Und sollten die Tiere doch mal den Wunsch verspüren das Biotop verlassen zu wollen, so sind sie in der Lage den Weidezaun eigenständig und ohne Verletzungen zu überwinden und sich außerhalb des Biotops aufzuhalten und zurück zu kehren.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein Sandarium
- Als Standort eignet sich ein möglichst vollsonniger Platz im Garten.
- Das Sandbeet sollte mindestens ein Maß von 40 X 40 Zentimetern (Breite X Länge) haben. Gerne auch mehr.
- Heben Sie eine Mulde von mindestens 50 Zentimetern Tiefe aus, damit die Wildbienen später ausreichend Platz für ihre Niströhren haben.
- Das Wichtigste ist der Sand. Greifen Sie nicht auf Spielplatz-Sand zurück. Dieser feine, gewaschene Flussand ist ungeeignet, Niströhren würden sofort einbrechen. Besorgen Sie sich am besten in einem Steinbruch, über den Bauhof oder ein Schüttgutunternehmen ungewaschenen, groben Sand mit unterschiedlicher Körnung von 0-8mm.
- Machen Sie eine Förmchenprobe: Füllen Sie den feuchten Sand in einen Joghurtbecher und stellen ihn zum Trocken auf den Kopf. Hält die Form im trockenen Zustand gut zusammen? Dann passt die Sandstruktur.
- Füllen Sie den Sand in die Mulde und häufen Sie einen Hügel beziehungsweise eine Schräge auf. So kann Regenwasser leicht ablaufen und das Sandarium trocknet schnell wieder ab. Wenn Ihr Boden sehr lehmig ist, können Sie am Fuß der Mulde auch eine Drainage-Schicht aus Ziegelbruch oder grobem Kies einbringen. Klopfen Sie mit einer Schaufel den Hügel fest, um das Material noch ein wenig zu verdichten.
- Jetzt bringen Sie auf dem Sandbeet oder drumherum Totholz auf: Äste, Wurzeln, alte Weinreben, Brennholz. Warum? Die Wildbienen nagen das Totholz ab. Denn sie benötigen dieses Material, um ihre Brutröhren und -höhlen zu verschließen.
- Damit das Sandarium nicht als Katzenklo endet, sollten Sie nun locker Brombeer-Ranken oder Rosenschnitt drauf verteilen.
- Ist es damit getan? Ja, wenn Sie einen naturnahen Garten mit vielen nektar- und pollenspendenden Pflanzen haben, die von Früh- bis Spätjahr die Versorgung sichern. Wenn nicht, dann müssen Sie für Futterpflanzen sorgen.
- Geeignet sind dafür Bienen-Futterpflanzen, die Trockenheit und Hitze vertragen. Zum Beispiel mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Zitronenthymian, Oregano, Salbei, Lavendel, aber auch Glockenblumenarten, Feder-, Pfingst- oder Kartäusernelken, Johanniskraut oder die Moschusmalve. Wichtig: Kaufen Sie keine Pflanzen, die gefüllte Blüten bilden oder Blühpflanzen aus Hybrid-Züchtungen, denn sie entwickeln kaum Nektar oder Pollen!
- Ganz wichtig: Bepflanzen Sie Ihr Sandarium nur spärlich. Das Ziel ist ja, den Wildbienen freie Fläche fürs Nisten anzubieten. Sie können die Futterpflanzen auch am Fuße des Sandariums einsetzen
Katzenschutzverordnung
Freilebende Katzen stellen eine Gefahr für Menschen und andere Tiere dar, da sie häufig mit übertragbaren Krankheiten infiziert sind.
Die Zahl der herrenlosen, freilebenden Katzen in Hagen a.T.W. hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Einige dieser Katzen stehen unter ständigem Stress durch Nahrungssuche, Revierkämpfe, Witterungseinflüsse und sind betroffen von Infektionen. Auf vereinzelten Hofstellen gibt es eine vermehrte, unkontrolliert wachsende Population von freilebenden Katzen, welche dann durch die Nachbarschaft streunen. Viele dieser Katzen werden ins Tierheim gebracht, welche regelmäßig überfüllt sind und einen Aufnahmestopp ausrufen. Durch eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht können die Neuzugänge in den Tierheimen erheblich reduziert werden, da diese Katzen den Haltenden schnell zugeordnet werden können.
Aus diesem Grund sind alle Katzenhalter*innen in der Gemeinde Hagen a.T.W., die ihrer Katze die Möglichkeit gewähren, sich außerhalb der Wohnung frei zu bewegen, verpflichtet, diese zuvor von einem Tierarzt kastrieren und mittels Mikrochip kennzeichnen zu lassen.
Hier finden Sie die Verordnung über die Kastrations- und Kennzeichnungspflicht von Katzen (Katzenschutzverordnung) und das Merkblatt für Katzenschutzverordnung
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