TERRA.vita stellt Bildungsprojekte auf internationaler UNESCO-Bodenkonferenz vor
Dort stellte TERRA.vita-Geologe Tobias Fischer die Bildungsprojekte des Natur- und Geoparks zum Thema Boden sowie die Konzepte vieler anderer UNESCO Global Geoparks vor.
Die UNESCO warnt, dass bereits im Jahr 2050 etwa 90 Prozent der Landoberfläche der Erde durch Übernutzung, Schadstoffeinträge, den Einfluss von klimawandelbedingten Extremwetterereignissen und anderen menschengemachten Einflüssen degradiert sein wird. Dies hätte zur Folge, dass sich der Boden kaum noch für land- und forstwirtschaftliche Nutzung eignen würde. Aus diesem Grund organisierte die UNESCO jetzt die Konferenz in Agadir in Marokko. An dieser nahmen mehr als 200 Delegierte aus 55 Staaten teil, darunter Vertreterinnen und Vertretern von Kultur-, Bildungs- und Umweltministerien, Bodenwissenschaftlerinnen und Bodenwissenschaftler sowie Mitarbeitende der UNESCO-Biosphärenreservate und -Geoparks.
TERRA.vita macht durch viele unterschiedliche Projekte und Infozentren auf die Bedeutung des Bodens für uns Menschen, insbesondere in der Landwirtschaft, und die Gefahren für den Verlust fruchtbaren Bodens aufmerksam. So begann die Geschichte TERRA.vitas als Geopark bereits im Jahr 2000 mit der Einrichtung des „TERRA.parks – Erlebniswelt Boden“, der zwischen dem Kreisgebäude und dem Zoo in Osnabrück liegt. Jederzeit kostenlos zugänglich, stellt er auch heute noch die Landschaft des Natur- und Geoparks im Kleinformat und seine Böden vor. Dabei wird durch die Ausstellung selbst, aber insbesondere durch Führungen für Schulklassen und Studierende, die Beziehung des Menschen zum Boden und seinen Einfluss auf diesen verdeutlicht.
Demgegenüber ist das Plaggeneschzentrum an der Lechtinger Mühle in Wallenhorst, im Jahr 2022 eröffnet, noch brandneu. Auch dieses Informationszentrum ist kostenlos zugänglich und informiert über den mittelalterlich entstandenen Plaggenesch-Boden und die Entwicklung der Landwirtschaft.
Für den Geopark von großer Bedeutung ist das Georisiko Bodenerosion. Die Zunahme von Starkregenereignissen und Dürreperioden durch die globale Klimaerwärmung führen auch im Osnabrücker Raum zu wegschwemmendem oder verwehendem fruchtbaren Boden, was insbesondere für die Landwirtschaft eine Herausforderung darstellt. Aber auch die Erosion durch illegale Mountainbike-Strecken auf Waldböden oder Bodenverdichtung und -versiegelung ist problematisch. TERRA.vita weist hier durch verschiedene Informationsmedien, wie der in Kooperation mit der Hochschule Osnabrück entstandene Boden-Atlas oder die TERRA.info-Broschüre „Boden, Bodenerosion und Bodenschutz“, auf dieses sensible Thema hin.
Für TERRA.vita ist die Einladung durch die UNESCO eine Anerkennung der wegweisenden Arbeit des Natur- und Geoparks. Erkennbar war auf der UNESCO-Bodentagung in Agadir, dass weltweit Länder mit den Auswirkungen der Bodendegradation zu kämpfen haben. Ein Ergebnis der Tagung ist für die UNESCO daher, dass in ausgewiesenen UNESCO-Stätten zur Entwicklung innovativer Bodenschutztechniken und nachhaltiger Landbewirtschaftungspraxis die Bodengesundheit gemessen werden soll. Diese Stätten können UNESCO-Geoparks und –Biosphärenreservate sein. Die UNESCO-Bodentagung stellt also einen Impuls für einen nachhaltigeren Umgang mit unserem Boden dar.
Bild: Der Geologe Tobias Fischer stellte auf der UNESCO-Bodentagung die zahlreichen Bildungsprojekte vor, mit denen der Natur- und Geopark TERRA.vita auf den notwendigen Schutz unseres Bodens aufmerksam macht.