Veranstaltungshinweis: Ausstellung zum Thema häusliche Gewalt
Vor der Tür gepflegte Blumenbeete, auf dem Schuhabstreifer Willkommensgrüße – und doch steht die Ausstellung „Rosenstraße 76“ exemplarisch für Räume, in denen Gewalt zur Tagesordnung gehört.
Die „Rosenstraße 76“ wurde als Wanderausstellung vom Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland und Brot für die Welt konzipiert. Nun wird sie als Dauerausstellung für mehrere Jahre in Osnabrück gezeigt.
In Form einer ganz normalen (nachgestellten) Wohnung steht sie für einen der Orte, an dem Menschen psychisch und sexuell erniedrigt, geschlagen, vergewaltigt und manchmal auch getötet werden. Schnell wird deutlich, dass die vertrauten vier Wände ein unbemerkter Ort des Schreckens sein können. Was hinter den Türen der „Rosenstraße 76“ geschieht, könnte überall passieren: In Deutschland oder anderen Nationen, in engen Großstadtwohnungen oder vornehmen Villen, in von Arbeitslosigkeit betroffenen Familien oder bei den oberen Zehntausend – sogar in Ihrem unmittelbaren Umfeld.
Eine interaktive Ausstellung zum Thema häusliche Gewalt
In der Ausstellung werden die unterschiedlichen Aspekte häuslicher Gewalt beleuchtet – rund 40 Informationsschilder nennen nicht nur Zahlen und Fakten, sondern spiegeln eindrucksvoll die Ursachen, Formen und Auswirkungen häuslicher Gewalt wider. Die Besucher*innen können in der „Rosenstraße 76“ auf Entdeckungsreise gehen und hinter die schöne Fassade schauen. Ob Sie sich auf die Couch setzen, die Schränke öffnen oder den Anrufbeantworter abhören: Hinweise in allen Räumen zeugen von den Dramen, die dort stattgefunden haben.
Ein Instrument gegen die Machtlosigkeit
Die Gewalt durch Partner oder Angehörige ist die stärkste Bedrohung für die Sicherheit von Frauen und Kindern. Jede vierte Frau im Alter von 16 bis 80 Jahren hat körperliche und/oder sexuelle Gewalt durch Beziehungspartner erlebt. Selten ist von außen etwas spürbar, was sich in vermeintlich glücklichen Familien tatsächlich abspielt. In Stadt und Landkreis Osnabrück werden jährlich über 1000 Fälle häuslicher Gewalt polizeilich registriert. Die Dunkelziffer wird sehr hoch eingeschätzt: Viele Opfer zeigen aus Scham oder Angst vor den Tätern gar nicht erst an. Wesentliches Ziel der Ausstellung ist es daher, der Tabuisierung häuslicher Gewalt entgegenzuwirken. Die Ausstellung informiert und überrascht, berührt und rüttelt auf. Sie macht wütend und manchmal auch sprachlos. Sie weist aber auch auf Chancen und Wege hin, mit denen sich häusliche Gewalt überwinden lässt. Denn Wege aus der Gewalt sind erst möglich, wenn das Schweigen gebrochen wird.
Anmeldung erfordlerlich
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, können sich Interessierte im Vorfeld bei Frau Schulte to Bühne unter 05401-97767 oder per E-Mail an schultetobuehne@hagen-atw.de anmelden.





